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Mit Hashimoto beim Kassenarzt

Aktualisiert: 19. Sept. 2024

Es gibt wohl Kassenärzte, die sich im Ernstfall für ihre Patienten Zeit nehmen, leider sind diese aber nicht die Regel.


Viele Betroffene, so wie ich auch, bekommen ihre Diagnose in einem 1- 2 Minuten Gespräch ohne viel drum herum. Erstmal macht sich Erleichterung breit, denn: "jetzt machen alle Symptome einen Sinn, jetzt wird alles besser". Bei ca. 30% der Patienten stellt sich nach Einnahme der meist verordneten Hormone eine tolle Besserung ein. Alle Anderen bekommen gesagt, dass ihre Symptome mit der Erkrankung nichts zutun haben, denn die Laborwerte zeigen ganz deutlich sie sind "gut eingestellt".


Hier muss ich etwas ausschweifen und erklären, mit welchem Ansatz Hashimoto in der Regel behandelt wird. Hashimoto wird vom 0815 Mediziner als unheilbare Schilddrüsenerkrankung behandelt. Wir bekommen also Medikamente, damit der TSH-Wert wieder in die Norm rückt und gucken alle 1-2 Jahre mal nach ob die Schilddrüse noch da ist. Die Kranke Schilddrüse ist allerdings nur eines von vielen Symptomen der Hashimoto Thyreoiditis. In Wahrheit ist hier nicht die Schilddrüse krank, sondern das Immunsystem, welches konstant Antikörper bildet, welche die Schilddrüse angreifen und Gewebe zerstören. Wenn man sich jetzt die letzten paar Sätze durchliest sollte sofort klar sein, die Krankheit selbst wird nicht behandelt.


Um ganz fair zu sein, der Arzt kann diese Krankheit auch nicht wirklich behandeln, da das der Patient selber machen muss, aber etwas Hilfestellung wäre in vielen Fällen sehr hilfreich.


Während die Lebensqualität schwindet, machen sich viele Betroffene auf die Suche nach einer Lösung für ihre Probleme. Verdauungsbeschwerden, plötzliche Unverträglichkeiten, Allergen, Gewichtsschwankungen, Haarausfall, Hautprobleme, brüchige Haare und Nägel, Stimmungsschwankungen, PMS, Probleme mit der Periode, Unfruchtbarkeit, die Liste ist wirklich unendlich lang! Genau so lang ist auch die Liste an Empfehlungen von selbsternannten Experten im Internet und so findet man sich als Hashimoto Patient oft zwischen sich nicht immer gleichenden Expertenmeinungen und langen Listen an Verboten denen man glaubt für immer super streng folgen zu müssen.


Kein Gluten, kein Zucker, kein Soja, keine Eier, keine Transfette, keine Kuhmilchprodukte, keine verarbeiteten Lebensmittel, kein Alkohol, kein Parfüm, kein Weichspüler, nur noch Kosmetika die irgendwie komisch riechen und eigentlich ihren Zweck nicht so richtig erfüllen und so weiter.


In diesem Urwald aus Regeln und Verboten sehen viele den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und geben auf.


Mein Rat: schau was für Dich wirklich relevant ist, mache nicht alles auf einmal und vor allem, gehe den Weg nicht allein!

 
 
 

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